Wie lokale Zeitungen den Sprung in die Online Welt schaffen können – Ein praktisches Beispiel
Dass Zeitungen früher oder später in ihrer jetzigen, gedruckten Form aussterben werden, ist fix. Ich möchte mich heute jedoch nicht dem Thema Zeitungen im Allgemeinen nähern, sondern einen Fokus auf Lokalzeitungen legen. Diese kommen meist wöchentlich oder monatlich. Aber wie schaffen diese den Sprung von der bezahlten Druck-Welt in die gratis Online-Welt?
Der logischste Weg, mit einem Medium auch online Geld zu verdienen, ist über Werbung. Klar. Hohe Zugriffszahlen müssen sich aber auch erst ergeben. Hier haben Lokalzeitungen aber meist gar nicht so schlechte Karten. Sie machen lokale Berichterstattung. Erweitert man diese mit Fotos und Videos von Events, hat man schnell eine Adabei-Community. Gepaart mit Social Networks wie Facebook können sich daraus sehr schnell ansprechender Traffic und treue Besucher ergeben.
Der Sprung sollte aber noch weiter gehen. Im Sommer saß ich mit meinen Kollegen der DREAM ACADEMIA mit dem Landesgeschäftsführer der burgenländischen Bezirksblätter, Stefan Kickinger zusammen. Wir überlegten, was abgesehen von Usern und Werbung noch eine Möglichkeit wäre, die Zukunft zu ebnen und eventuell sogar neue Geschäftsfelder zu erschließen.
Hier kommen wir zurück zur Lokalität. Was wenn die lokale Zeitung ihren Status ausnützt, einen Plattform-Online-Shop einrichtet, in dem lokale Anbieter ihre Produkte gegen Provision einstellen könnten? Plötzlich kann man den Honig des lokalen Imkers, die Marmelade von Oma Gerda und die Karotten aus Onkel Horst’s Gemüsegarten online bestellen und würde sie frei Haus geliefert bekommen. Die Zeitung wäre nur für die Vermarktung zuständig, was im konkreten Fall für die Bezirksblätter als Gratis-Zeitung kein Problem wäre. Für die vielen Hersteller, seien es jetzt Bauern, Handwerker oder was auch immer würde sich plötzlich Öffentlichkeit ergeben, die sonst so gut wie nicht erreichbar wäre. Noch dazu würden die Kunden wieder beim Ursprung kaufen und wissen, wo ihre Produkte herkommen.
Mit Tools wie I-Netcompany wäre es ohne weiteres möglich, einen Host-Shop einzurichten und jedem Hersteller einen Tochter-Shop zu verpassen, in den er nur seine Produkte einpflegen müsste.
Zumindest die Geschichte mit Social Networks dürfte bei einigen Geschäftsführern schon angekommen sein. Die BVZ, eine burgenländische Wochenzeitung erreichte über 1000 Fans in etwas mehr als einem Monat. Sie stellte Alben von lokalen Bällen, Parties und Events online und verlinkte zum Teil ihre Fans damit. Und schon hat man Multiplikatoren. Die Erschließung neuer Geschäftsfelder wird hingegen wohl noch ein Zeitchen dauern. Manche Zeitungsmacher glauben ja immer noch ernsthaft an Bezahlsysteme für Online-Zeitungen. Was mich immer wieder ein Lächeln kostet.
Es bedarf jedenfalls einiger neuer Modelle, an die wir heute vielleicht noch gar nicht denken, um das große Zeitungssterben aufzuhalten. Interessant wird, wer den Zug rechtzeitig erwischt.
Facebook und Click and Buy ermöglichen Überweisungen unter Facebook-Freunden
Facebook-Freunde können sich zukünftig neben Messages und Kommentaren auch monetär austauschen. Der Online-Bezahl-Service Click and Buy macht’s möglich. Wie das deutsche Handelsblatt berichtet, soll der Dienst ab Februar starten und in der ersten Phase Ãœberweisungen von bis zu 50 Euro oder Dollar ermöglichen. Später soll dieses Limit auf bis zu 2.500 Euro steigen.
Spannend wird, für welche Anwendungen Überweisungen möglich werden. Es ist noch unklar, ob später auch an Applikationen überwiesen werden kann. Musikdienste könnten damit zB einen völlig neuen Vertriebskanal erschließen. Ich bin jedenfalls gespannt, was da noch auf uns zukommt.
MEINE SOCIAL MEDIA PROFILE: