blank info

My trip to Egypt: Kairo Tag 4 und 5

Tag 4, Freitag der 6. August 2010. Von Wartezeiten, teuren Cocktails und abermaliger Dekadenz.

Welcome back. Einige Zeit vergangen seit dem letzten Update. Mittlerweile tu ich mich schon schwer, die Dinge wieder abzurufen und in die richtige Reihenfolge zu bringen. Eines steht fest, wir waren bis heute nicht im National Museum, nehmen es uns aber jeden Tag vor.

Freitag war ein chaotischer Tag. Einige Termine ausgemacht, keiner gehalten. Die Kairiner sind, um es angemerkt zu haben, ein extrem gastfreundliches Volk. Unsere Freunde hier geben als ihr einziges Ziel vor, uns “happy” zu machen. Auch auf der Straße freut sich jeder, wenn er uns sieht. Meiner Theorie nach liegt das an der Haarfarbe meiner attraktiven Begleitung, angeblich sei dem aber nicht so. Jedenfalls gastfreundlich ja – pünktlich nein. Die Organisation der Menschen sieht in etwa so aus, wie die Situation in den Straßen – chaotisch. So waren wir wieder mal in den City Stars, ihr könnt euch erinnern, die riesige Shopping Mall. Eigentlich hätte dies nur der Treffpunkt sein sollen, um danach in die Altstadt fotografieren zu gehen. Leider hat Mischu noch keine Lizenz bekommen, ohne der es nicht möglich ist, sicher Bilder von Kairos Monumenten zu machen.


In den city stars machte ich eine interessante Entdeckung: Coffeeshop Company, ihreszeichens burgenländisches Unternehmen (man korrigiere mich, wenn ich täusche) hat hier neben all den Starbucks und Costas auch eine Filiale. Und da wirft man burgenländischen Unternehmen immer vor, nicht international genug zu sein. Langer Rede kurzer Sinn. Nachdem der Tag aus einer Warteschleife an Warteschleifen bestand, versuchten wir das beste daraus zu machen. Party time.

Bevor ich es vergesse: Am Nachmittag testeten wir ein touristisches Restaurant in Downtown, “Felfela”, ich hoffe, ich schreibe es richtig. Die “Staffed Vegetables”, so etwas wie gefüllte Paprika, nur eben nicht nur Paprika, waren ganz ok. Wobei ich dazu sagen muss, dass die Ägypter wahrscheinlich nicht die Erfinder der Kulinarik waren. Obwohl es hier einen Gewürzmarkt gibt, auf dem man so ziemlich jedes Kraut kaufen kann, das auf diesem Erdball wächst, konnte mich noch kein Gericht überzeugen. So ernähre ich mich zurzeit von Koshari (das heißt mit Sicherheit “Essen für Arme”, eine Mischung aus Nudeln, Reis, Linsen, Zwiebeln und Tomatensauce), und Falafeln. Beides bekommt man in satten Mengen für unter einen Euro, geschmacklich haben mich genau diese Bettlerjausen bisher am meisten überzeugen können. Ich könnte hier noch mehr den Österreicher raushängen lassen und noch ein bissal raunzen, aber wen interessieren schon fehlende Mistkörbe, Staus, Hitze und Gestank. Wir sind ja schließlich hier, um die Kultur kennenzulernen. Vorerst bleiben wir bei der Kultur des Nachtlebens. Zeitsprung.

Gegen 0 Uhr erreichen wir die Bar Stiletto. In unserem Auto sitzen sieben Personen. Und nein, es hat nicht mehr als fünf Sitze und auch keinen überschwenglichen Kofferraum. Das Auto wird eingeparkt, wir entern die Hütte. Und ja, was soll ich sagen. Feine Sache. Die Bar Stieltto kann man sich wie ein riesiges Partyzelt vorstellen, von deren Fenstern man die Nasenspitze in den Nil tauchen kann. So ein Ambiente sucht man in Wien wohl vergebens. Die Preise müssen sich vor denen in Wien auch nicht verstecken. Habe ich eigentlich schon angemerkt, dass Kairo zwar ein schlechtes Pflaster für Vegetarier ist, ein noch schlechteres aber für Alkoholiker? Das Cocktail zu Geld Verhältnis ist im Vergleich Kairo-Österreich 1:2. Ja, lieber Pauschalreisender, da bleibst du lieber auf Mallorca. Nichtsdestotroz verfolgen wir Wiener Tugenden und verlassen die Bar zur Sperrstunde. Die ist gegen vier. Wir haben ja schließlich einiges vor am nächsten Tag.

Tag 5, Samstag der 7. August 2010 – Pyramiden, Kamele und ein bisschen Schlawiner

Aufstehen um 14h, ab in die Wüste. So, oder so ähnlich die Devise am Samstag. Am Vortag wurden wir vor der HItze gewarnt, wir waren uns sicher, dieser zu trotzen. Auf dem Weg nach Giza machten wir eine wichtige Erfahrung: Die Menschen sind sehr nett hier. Sind sie zu nett, mach einen Bogen um sie. Unser selbsternannter Reiseführer zeigte uns dann, welche Schmähs die Ägypter so drauf haben. Und der war durchaus gut. Für fünfzig Pfund bringt er uns nach Giza und retour. Das sind umgerechnet 6,50 Euro und damit etwas weniger, als man normal für diese Strecke zahlen würde. Dazu später mehr.

Die Pyramiden. Träumt nicht jeder von uns davon, sie einmal in Natura zu sehen? So richtig echt? Und nun war es so weit. Wir wurden abseits des Touristenauflaufs abgesetzt (hat es einen Auflauf gegeben?) und reiteten fast alleine durch die endlosen Weiten gelben Sandes. Und bevor dies abschweift in kairinische Hinterseer-Lyrik – Ja, schön sind’s die Pyramiden. Beeindruckend auch ihre Geschichte. Weniger beeindruckend, wenn man daran auf einem Kamel vorbeireitet und wie auf einem Trampolin auf und ab schwingt. Und sich dabei gleichzeitig mit Fotografieren und Festhalten die Zeit vertreibt. Ganz ehrlich. Es ist ein Wahnsinn, dass diese Denkmäler der Geschichte ohne Hilfe jeglicher Maschine gebaut wurden. Trotzdem sprang der Funke bei mir nicht über. Vielleicht lag es an der Qualität unseres Guides, vielleicht an der Hitze. Ich machte ein innerliches Hakerl neben der imaginären Zeile mit Pyramiden und Sphinx, jedoch keinen Datensatz in meiner “most impressive experiences” Datenbank. Irgendwie habe ich mir das ganze dann wohl über Jahre beeindruckender vorgestellt. Vielleicht war die Vorstellung von Obelix mit der Nase der Sphinx zu sehr in mein Hirn gebrannt. Aber ja. Wenigstens die Kamele hatten ihren Spaß (siehe Fotos).

Die Wüste war sehr zehrend, obwohl die Temperatur mit trockenen vierzig Grad recht angenehm war. Oh, ich vergaß. Unser Reiseführer. Der wartete schon auf uns und besorgte, wie vereinbart unser Taxi retour. Ich muss ehrlich zugeben, kurz dachte ich, es gäbe wirklich Leute, die völlig ohne Eigeninteresse einfach nur helfen wollen. Obwohl da was in meinem Kopf sagte: Kann nicht sein. Aus den fünfzig Pfund wurden fünfzig für jeden, glatte neunzig Pfund Reingewinn für unseren tapferen Helfer. Und fragt mich jetzt bitte nicht, warum wir das einfach so gezahlt haben. Ich habe mich mit dem Begriff soziale Unterstützung zurechtgefunden.

Staffed Vegetables Felfela

Staffed Vegetables, bitte nicht fragen, was das unter der Tomate ist.

Felfela Interieur

Felfela Interieur

Reiter Wüste Gizah

Lucky Luke

Patriot Camel

Patriot Camel

Steffi Sanna flying

Steffi Sanna flying

Don Sanna Cheops

Don Sanna Cheops

Lauschen

Lauschen

stonebird

stonebird

Sanna desert

Sanna desert

Steffi + Camel

Steffi + Camel

smooth camel

smooth camel

Sanna Jacko

Sanna Jacko

grass loading

grass loading

grassloader

grassloader

Gefallen? Dann teil den Artikel doch mit deinen Freunden!
  • Print this article!
  • Twitter
  • Facebook
  • del.icio.us
  • Google Bookmarks
  • MySpace
  • Ping.fm

Ich freue mich über Deinen Kommentar!